Mädchenanteil viel zu gering

KABUL ap ■ In Afghanistan stellen Mädchen nur 35 Prozent aller Schüler. Die Hilfsorganisation Care International erklärte am Montag, zwar wachse die Zahl der Schüler insgesamt. Der Anteil der Mädchen bleibe jedoch unverändert. Es gebe zu wenige Lehrerinnen und zu viele Schulen ausschließlich für Jungen. Unter Berufung auf Daten des Bildungsministeriums erklärte Care, derzeit gingen 5,4 Millionen afghanische Kinder in die Schule. Ein Drittel aller mehr als 9.000 Schulen seien für Jungen reserviert. Nur 28 Prozent der Lehrer seien weiblich und unterrichteten zumeist in den Städten. Diese Faktoren zusammen bewirkten, dass viele Eltern ihre Töchter nicht zur Schule schickten. „Eltern zögern, ihre Töchter von einem Lehrer unterrichten zu lassen“, erklärte Care. „Genauso zögern sie, wenn die Schulen weit entfernt von ihrem Zuhause sind.“ Care-Vize-Direktor für Afghanistan Jamie Terzi schlug vor, Eltern mit Hilfe islamischer Lehren zu überzeugen, ihre Töchter zur Schule zu schicken. Diskussionen mit Dorfvorstehern, Mullahs und Eltern könnten Veränderungen herbeiführen.