Mehr Druck auf Arbeitslose

LONDON afp | Großbritannien will schärfer gegen Arbeitslose vorgehen, die Jobangebote ablehnen. Die konservativ-liberale Regierung stellte am Donnerstag in London neue abgestufte Sanktionen gegen Arbeitsunwillige vor. Demnach wird das wöchentlich gezahlte Arbeitslosengeld von 65 Pfund (75 Euro) bei einem ersten Verstoß zunächst für drei Monate gestrichen, beim zweiten für sechs Monate und beim dritten für drei Jahre. Bisher kann die Arbeitslosenunterstützung maximal ein halbes Jahr lang gestrichen werden – was in der Praxis aber kaum passiert. Die neue Regelung soll 2011 ins Parlament eingebracht werden. Derzeit bekommen rund 1,5 Millionen Menschen in Großbritannien Arbeitslosenhilfe. Die Änderungen sehen gleichzeitig vor, Sozialleistungen künftig zusammenzufassen, anstatt einzelne Posten wie Wohngeld oder Hilfen für die Gesundheitsversorgung von Kindern zu zahlen. Die Reform ist Teil des Sparpakets, mit dem die Regierung das Rekordhaushaltsdefizit von 154,7 Milliarden Pfund senken will.