USA reduzieren Militärpräsenz in Pakistan

USA Pakistanische Regierung hatte um Abzug gebeten: „Wir brauchen hier keine unnützen Leute“

WASHINGTON/ISLAMABAD dpa/rtr | Auf Bitten der pakistanischen Regierung reduzieren die USA ihre Militärpräsenz in dem asiatischen Land. Wie Pentagonsprecher Dave Lapan am Mittwoch nach Angaben des US-Nachrichtensenders CNN sagte, hätten die USA bereits mit dem Abzug begonnen. Wie viele der mehr als 200 US-Militärs betroffen seien, war unklar.

Pakistan hatte die USA nach der Tötung des Al-Qaida-Anführers Osama bin Laden durch US-Elitesoldaten aufgefordert, einen Teil ihrer Soldaten aus dem Land abzuziehen. Die Regierung in Islamabad habe verlangt, die Zahl der US-Militärausbilder um die Hälfte zu reduzieren, teilte das US-Verteidigungsministerium am Mittwoch mit.

Aus pakistanischen Sicherheitskreisen verlautete, die Entscheidung sei drei Tage nach dem Tod Bin Ladens gefallen, der sich im pakistanischen Abbottabad versteckt gehalten hatte. Der US-Einsatz gegen Bin Laden am 2. Mai hatte die ohnehin belasteten Beziehungen zwischen den USA und Pakistan weiter verschlechtert. In den USA wird bezweifelt, dass die pakistanische Führung nichts vom Aufenthalt Bin Ladens im Land wusste. In Pakistan wird der US-Einsatz auf pakistanischem Boden von vielen als Verletzung der Souveränität des Landes gesehen.

„Wir brauchen hier keine unnützen Leute“, sagte ein Vertreter der pakistanischen Sicherheitskräfte, der anonym bleiben wollte. „Sie bringen uns nur Probleme, anstatt uns zu helfen.“ Der Abzug der US-Militärvertreter könnte Anfang Juni beginnen, fügte er hinzu.

Die US-Regierung unterstützt Pakistan mit Milliarden von Dollar bei der Bekämpfung von muslimischen Extremisten, besonders im Grenzgebiet zu Afghanistan.