Eingeschleuster Agent stellte Unterhosenbombe sicher

USA/JEMEN Angeblicher Selbstmordattentäter war Geheimdienstler für CIA und Saudi-Arabien

WASHINGTON afp | Die US-Geheimdienste haben den geplanten Anschlag des Terrornetzwerkes al-Qaida auf einen Passagierflug in die USA offenbar durch den Einsatz eines Agenten vereiteln können. Wie US-Medien am Dienstag berichteten, hatte der Al-Qaida-Ableger im Jemen einem eingeschleusten Agenten die Aufgabe übertragen, die Bombe an Bord eines Linienfluges zu zünden. Der Einsatz habe zudem die Tötung eines Al-Qaida-Führungsmitglieds ermöglicht.

Der Geheimdienstmitarbeiter habe Wochen bei Al-Qaida auf der Arabischen Halbinsel verbracht, berichteten mehrere US-Zeitungen. Er habe sich freiwillig für den geplanten Selbstmordanschlag gemeldet. Ihm sei es dann gelungen, den Jemen mit der Bombe über die Vereinigten Arabischen Emirate zu verlassen. Den Sprengsatz habe er dem US-Geheimdienst CIA übergeben, der mit saudischen und anderen Diensten zusammengearbeitet habe.

Die Nationalität des Mannes wurde nicht bekannt; er sei nicht von der CIA rekrutiert worden, hieß es in der New York Times. Seine Kontaktleute befanden sich laut anderen Medien in Saudi-Arabien.

Der Agent habe nach seiner Rückkehr auch Informationen über die Führer der Al-Qaida-Gruppe geliefert. Die CIA habe darauf am Sonntag einen Luftangriff per Drohne veranlasst, bei dem das Al-Qaida-Führungsmitglied Fahd al-Kuso getötet wurde. Al-Kuso wurde von den USA seit Jahren wegen seiner mutmaßlichen Beteiligung an dem Anschlag auf das Kriegsschiff „USS Cole“ gesucht, bei dem im Jahr 2000 im Golf von Aden 17 US-Marinesoldaten getötet worden waren.

Der Vorsitzende des Ausschusses für innere Sicherheit im Repräsentantenhaus, Peter King, hatte zuvor bereits bestätigt, dass es eine Verbindung zwischen dem vereitelten Anschlagsversuch und den Angriff vom Sonntag gibt. „Das Weiße Haus hat mir gesagt, dass sie Teil derselben Operation waren“, sagte er dem Sender CNN am Dienstag.