Moderne Drogenpolitik in Südamerika: Cannabis bald in Regierungshand

Uruguay will Drogendealern die Geschäftsgrundlage entziehen. Die Abgabe soll staatlich kontrolliert werden. Kritiker warnen, dass das Land zum internationalen Drogenanbauzentrum verkommt.

Die Brasilianer demonstrieren noch für die Freigabe, die Uruguayer diskutieren schon darüber. Bild: dapd

MONTEVIDEO afp | Die Regierung im südamerikanischen Uruguay will einen staatlichen Verkauf von Marihuana erlauben. „Wir glauben, dass ein Verbot bestimmter Drogen mehr Probleme für die Gesellschaft schafft als die Drogen selbst – mit desaströsen Folgen“, sagte Verteidigungsminister Eleuterio Fernández Huidobro am Mittwoch (Ortszeit) vor Journalisten.

Ziel des Plans sei eine „strikte staatliche Kontrolle über die Abgabe und Produktion“ von Cannabis. Das Vorhaben ist Teil eines Maßnahmenpakets, mit dem die Regierung gegen Gewalt vorgehen will.

Dem Kongress in Uruguay liegen derzeit drei Vorschläge zur Legalisierung des Marihuana-Anbaus zum eigenen Gebrauch vor. Die Regierung lehnt diese ab ab. Sie befürchte, Uruguay könnte dann als „internationales Zentrum für den Anbau und die Verteilung von Drogen“ gelten, sagte Fernández Huidobro.

Er schätzt, dass in seinem Land jährlich Marihuana im Wert von 75 Millionen Dollar (gut 59 Millionen Euro) illegal konsumiert wird.

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