Linke: NPD verliert Fraktion

Nach Sachsen-Anhalt und Sachsen deuten sich auch in Berlin erste Verfallserscheinungen einer rechtsextremen Fraktion an. In der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Marzahn-Hellersdorf verliert die NPD zu Anfang August vermutlich ihren Fraktionsstatus. Der Bezirksverordnete Wolfgang-Dieter Chieduch habe, so Linken-Fraktionschef Klaus-Jürgen Dahler, seinen Austritt aus der NPD und damit auch den Austritt aus der Fraktion erklärt. Die Gründe sind Dahler nicht bekannt. Chieduch war Fraktionschef der NPD. Er ist seit Monaten erkrankt und wurde in der BVV seitdem nicht mehr gesehen. Sein Mandat, das ihm bescheidene Diäten einbringt, will Chieduch nach Dahlers Informationen aber behalten. Damit würde sich die Zahl der NPD-Bezirksverordneten von drei auf zwei verringern. Das würde die Partei den Fraktionsstatus kosten. Der NPD-Bezirksverordnete Karl-Heinz Burkhardt zeigte sich der taz gegenüber überrascht von dem möglichen Parteiaustritt seines Kollegen. „Ich bestätige nur, dass Chieduch krankgeschrieben ist“, sagt er. Chieduch selbst und ein Sprecher der Landes-NPD waren gestern nicht erreichbar. MAI