WAS MACHT EIGENTLICH ... die Sonne?
: Sich ein bisschen rar

Wenn man nicht wüsste, dass heute Sonnenfinsternis ist, würde man sie vermutlich nicht mal bemerken hier in Berlin. Zwischen 10.44 und 12.33 Uhr verdunkelt sich der Himmel – aber eben nur ein klein wenig.

So richtig finster hingegen wird es in Grönland, über dem Nordpolarmeer, in Sibirien, der westlichen Mongolei und China. Über diese Teile der Erde rast dann der Kernschatten des Mondes hinweg. Anders gesagt: Von der Erde aus gesehen schiebt sich der Neumond vor die Sonne und wirft einen Schatten auf die Erde. Je nach Standpunkt des Beobachters bedeckt der Mond die liebe Sonne ganz oder nur teilweise.

Vom Berliner Standpunkt aus gesehen fehlen der Sonnenscheibe heute für kurze Zeit 19 Prozent. Immerhin. Sofi-Fans, die sich weiter südlich befinden, haben noch weniger von dem Spektakel. In Dresden etwa sind nur 15 Prozent der Sonne bedeckt, in Köln 12 und in München nur noch 8 Prozent.

Um etwas zu entdecken von der partiellen Sofi, muss man also schon genau hinsehen. Aber bitte nur mit Schutz. Sonst schadet man seinen Augen. Sonnengucker sollten sich Finsternisbrillen mit silbriger Folie beim Optiker kaufen. Bei der letzten totalen Sonnenfinsternis in Deutschland im August 1999 waren die meisten Himmelsbeobachter vernünftig. Es gab nur wenige leichte Augenverletzungen. Zwei Sofi-Fans allerdings, die das Geschehen ohne Schutzbrille verfolgt hatten, erlitten schwere Verletzungen. Einer von ihnen, ein damals 18-Jähriger, hat bis zu 90 Prozent seines Augenlichts verloren. Er ist übrigens Berliner. AE  FOTO: AP