Algen machen sich ganz flott breit

Die Badestellen sind noch sauber. Doch bei Hitze können Algen innerhalb eines Tages den Schwimmspaß verderben

Wegen des schönen Wetters der letzten Tage droht eine Verschlechterung der Badequalität vieler Berliner Seen, meldet das Landesamt für Gesundheit (LAGeSo). Grund ist das vermehrte Auftreten von Blaualgen. „Häufig bilden sich bei starkem Licht und viel Wärme größere Blaualgenansammlungen innerhalb nur eines Tages“, erklärt René Hermann, Sprecher des LAGeSo. Wegen der vielen Buchten an der Unterhavel seien Badestellen wie das Strandbad Wannsee oder das Große Fenster in Steglitz-Zehlendorf um diese Jahreszeit häufig von starker Algenblüte betroffen. Auch andere Badegewässer wie der Zeuthener See oder die Große Krampe in Treptow-Köpenick begünstigen durch ihr gutes, nährstoffreiches Wasser während der momentanen Wetterbedingungen die Algenbildung.

Den aktuellsten Messergebnissen des LAGeSo von Montag, die ab heute im Internet stehen, kann man das aber noch nicht entnehmen: Sie weisen nur einen geringen Anstieg von Algenbildung aus. Diese Überprüfung bescheinigt 39 von 41 Berliner Badestellen eine weiterhin hervorragende Wasserqualität.

Algen sind prinzipiell ein Zeichen für gute Wasserqualität und stören das Ökosystem der Seen erst bei deutlich verstärktem Auftreten. Sie stören dann vorrangig Schwimmer und können gesundheitsschädlich sein. Das Verschlucken des Wassers etwa kann zu Magen-Darm-Erkrankungen führen. Bei empfindlicher Haut können auch allergische Reaktionen auftreten. Besonders Kleinkinder sollten nicht nahe oder in den Algenteppichen spielen. Zu Erkennen sind Blaualgenansammlungen daran, dass sich bei starker Blüte grüne oder blaugrüne Schlieren, Schaumkronen oder teppichartige Beläge auf der Wasseroberfläche und am Uferrand bilden.

LINDA HORN

Ergebnisse der Wasseruntersuchungen unter www.berlin.de/badegewaesser/