Glasbruch am Postdamer Platz: Mehdorn springen Scheiben raus

Erneut ist eine Glasscheibe im DB-Tower gesprungen. Die Polizei sperrt aus Sicherheitsgründen die Straße. Der Hausbesitzer sieht keine Gefahr.

Schon wieder ein Sprung in der Schüssel: Der Bahn-Tower im Sony Center am Potsdamer Platz Bild: Reuters

Die Gegend um den Bahn-Tower bleibt ein gefährliches Pflaster für Passanten: Am Mittwoch riss erneut eine Scheibe in dem Gebäude am Potsdamer Platz und drohte herabzufallen. Die unten entlang führende Potsdamerstraße wurde zur Mittagszeit komplett gesperrt, auch für Fußgänger war eine Stunde lang kein Durchkommen mehr.

Zuletzt liefen Passanten im Frühjahr Gefahr, von Scherben aus der Hochhausfassade getroffen zu werden. Im vergangenen Jahr fiel gar ein Teil von der Größe einer Schokoladentafel auf den Gehweg nahe dem S-Bahn-Eingang Potsdamer Platz. Damals war ebenfalls ein Stück Glasfassade gebrochen.

Diesmal verhinderte ein aufmerksamer Bahn-Mitarbeiter schlimmeres. Als er gegen 11.40 Uhr den Riss in einer Scheibe bemerkte, alarmierte er umgehend die Polizei. Fünf Minuten später sperrten die Einsatzkräfte die Hauptverkehrsstraße in beiden Fahrtrichtungen, die Autos stauten sich umgehend in den Nebenstraßen. "Die Scheibe drohte tatsächlich herauszufallen", sagte ein Polizeisprecher. Erst als die beschädigte Fensterfront nach einer Stunde geklebt und gesichert war, gaben die Beamten den Vekehr wieder frei.

Die Sprecherin des Sony-Centers, Anke Illigen, maß dem Vorfall keine herausragende Bedeutung bei. "Da es sich um ein spezielles Sicherheitsglas handelt, konnte das Glas nicht in Teilen herabstürzen", sagte sie. Ähnliche Schäden seien schon des öfteren am Sony-Center aufgetreten. Die Ursache sei unklar, ein Gutachter sei mit Nachforschungen beauftragt. Wann Ergebnisse vorlägen und ob der Turm anschließend saniert werden solle, sei derzeit völlig unklar, sagte Illigen weiter. "Man ist natürlich stark daran interessiert, da eine Lösung zu finden."

Der Vorfall war der jüngste einer Serie von Pannen am Potsdamer Platz: Im Mai wurde bekannt, dass das rote Backsteinhochhaus gegenüber vom Sony-Center wegen Steinschlags für mehr als zehn Millionen Euro saniert werden muss. Dabei ist der Kollhoff-Turm, das höchste Gebäude am Platz, noch keine zehn Jahre alt. Am DB-Tower sind seit der Fertigstellung vor acht Jahren immer wieder Scheiben gesprungen - das erste Mal ganze zwei Jahre nach dem Bau. Mindestens zwei Mal stürzten Scheibenteile herunter, verletzt wurde niemand.

Die Bahn-Mitarbeiter zeigten sich am Mittwoch gleichwohl wenig beunruhigt. "Selbstverständlich fühlen wir uns weiterhin sicher", sagte ein Sprecher auf taz-Anfrage. Weitere Auskünfte verweigerte er, und auch zum Gemütszustand seines Vorgesetzten Hartmut Mehdorn wollte er sich nicht äußern. Das schadhafte Fenster befindet sich in der 25. Etage - ein Stockwerk unter dem Büro des Bahnchefs.

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