Großbetrüger zeigt sich an

STEUER-CD Berliner will 4,5 Millionen Euro zahlen

Die Schweizer Steuerhinterziehungsaffäre hat Berlin erreicht: Bereits am vergangenen Dienstag soll ein Berliner eine Steuerschuld von 4,5 Millionen Euro bei den Finanzbehörden selbst angezeigt und eine schnelle Begleichung vereinbart haben, berichtet das Magazin Focus. Der Sprecher der Berliner Finanzverwaltung bestätigte den Fall allerdings nicht. Die Informationen zu Einzelfällen unterlägen dem Steuergeheimnis.

Bereits am Freitag hatte die Behörde drei Selbstanzeigen von Steuerbetrügern bekannt gegeben. Nach einer Schätzung der Finanzverwaltung kostet der Steuerbetrug Berlin jedes Jahr rund 700 Millionen Euro. Sollte sich der Berliner Steuerbetrug bewahrheiten, wären die Kosten für den Kauf der CD in Höhe von 2,5 Millionen Euro für den deutschen Fiskus schon mehr als eingespielt, hieß es. Die CD mit gestohlenen Bankdaten von 1.500 Kunden bei einer Schweizer Bank sollte am vergangenen Wochenenden in Frankreich gekauft werden, berichtet das Magazin.

Im Zusammenhang mit der ähnlich gelagerten Liechtenstein-Bankaffäre vor zwei Jahren waren in Berlin nach Angaben der Finanzverwaltung 15 Selbstanzeigen eingegangen. 2008 meldeten sich insgesamt 179 Steuerhinterzieher bei den Finanzbehörden. Durch die Selbstanzeigen blieben sie straffrei, mussten aber ihre Steuerschuld samt Zinsen bezahlen. (dpa)