Elektronik als modisches Accessoire

IFA ist ein Schauplatz der Trends

VON ANTJE LANG-LENDORFF

Die Internationale Funkausstellung (IFA) öffnet heute zum 50. Mal ihre Tore. Die Verkäufer werden das Riesenevent nutzen, um 3-D-Fernseher unter das Volk zu bringen. Neuartige Waschmaschinen, Dampfgarer, wie man sie vorher noch nie gesehen hat. Doch die IFA ist nicht nur eine Veranstaltung für Technikfreaks. Sie ist im weitesten Sinne auch eine Modemesse, ein Schauplatz der Trends.

Elektronische Artikel sind inzwischen zum Accessoire geworden. Genau wie Kleidung, Autos oder Wohnzimmereinrichtungen sagen sie etwas über ihren Besitzer aus. Sie stiften Identität. Wer schick sein will, ist online, sei es per iPhone oder Blackberry. Einer repräsentativen Umfrage zufolge hat das iPhone für viele als Statussymbol heute mehr Wert als manch ein Auto.

Reine Geschmackssache

Anders die Flachbildfernseher: Im linksliberalen Milieu ist es in Ordnung, einen alten Kasten rumstehen zu haben. Aber einen großen, breiten Flachbildschirm an der Wand? Der verpasst seinen Besitzern umgehend das Etikett der Couchpotatos.

Ganz offensichtlich wird das Geschäft mit dem Geschmack bei Kaffeemaschinen, ein Schwerpunkt der IFA. Wer Geld hat und etwas auf sich hält, schafft sich eine dieser Kisten an, aus denen per Knopfdruck Espresso sprudelt. Und signalisiert damit: Im Gegensatz zu anderen ist mir Genuss etwas wert. Bis irgendwann alle eine Kaffeemaschine haben und Espresso totaler Mainstream wird. Dann läuft sich der Trend tot. Und Filterkaffee hat wieder eine Chance.