Nächster Halt: Warnstreik

VERKEHR Tarifstreit bei der BVG ist festgefahren. Ver.di: „Die Zeichen stehen auf Sturm“

Bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) drohen Warnstreiks. Auch in der sechsten Runde der laufenden Tarifverhandlungen für die 12.500 BVG-Beschäftigten kam es zu keiner Einigung. Die Gewerkschaft Ver.di schloss daraufhin Arbeitsniederlegungen in dieser Woche nicht mehr aus. Zwar hätten die Arbeitgeber ein neues Angebot vorgelegt. Doch das sei als „zu gering bewertet“ worden, hieß es am Dienstag.

Über Details zu dem vorgelegten Angebot vereinbarten beide Seiten Stillschweigen. Am Mittwoch sollen die jeweils zuständigen Gremien das weitere Vorgehen beraten. Die Beschäftigten fordern eine Lohnerhöhung, die die Inflationsverluste ausgleicht, die Laufzeit des Tarifvertrags soll zwölf Monate betragen. Die Arbeitgeber wollen den Tarifvertrag dagegen für vier Jahre abschließen.

Sowohl bei der Lohnsteigerung als auch bei der Laufzeit habe man sich nach sechs Runden kaum annähern können, sagte ein Ver.di-Sprecher: „Die Situation ist festgefahren. Die Zeichen stehen auf Sturm.“

Eine weitere Nachbesserung des am Dienstag vorgelegten Angebots schloss die Arbeitgeberseite vorerst aus. „Die Spielräume sind sehr eng gesteckt“, sagte die Verhandlungsführerin und Geschäftsführerin des Kommunalen Arbeitgeberverbands Berlin (KAV), Claudia Pfeiffer.

Ungeachtet möglicher Warnstreiks wollen die Tarifpartner ihre Verhandlungen bald fortsetzen. Sie vereinbarten ein erneutes Treffen für den kommenden Montag. „Wir begrüßen die weitere Verhandlungsbereitschaft von Ver.di“, sagte Pfeiffer. (dapd)