Tierpark Friedrichsfelde braucht einen Goldesel

FINANZEN Der Ostzoo macht seit Jahren Verluste. Grüne: Senat kommt Kontrollpflicht nicht nach

Der Tierpark Friedrichsfelde schreibt seit dem Jahr 2009 Verluste von fast 2 Millionen Euro. Das gab die Finanzverwaltung des Senats auf eine parlamentarische Anfrage der Grünen-Abgeordneten Claudia Hämmerling bekannt. Nach einem Minus von nur 87.000 Euro im Jahr 2009 stiegen die Verluste auf 917.000 Euro im Jahr 2010. Im Vorjahr sank der Verlust gering auf 814.000 Euro. Das Land Berlin gebe dem Tierpark aber weiter das Ziel vor, „ein positives Jahresergebnis zu erreichen“.

Eine Erhöhung der Eintrittspreise sei dafür jedoch nicht vorgesehen. Für einen Besuch im Tierpark sollen verstärkt Besucher aus Brandenburg, aus den Innenstadtbezirken und Touristen angesprochen werden.

Besser wirtschaften

Der Senat versäume seine Kontrollpflicht für die Berliner Steuermillionen, kritisierte die Grünen-Abgeordnete Claudia Hämmerling am Freitag in einer Stellungnahme die Senatsantwort. Der Tierpark komme seiner Verpflichtung zu mehr Wirtschaftlichkeit seit drei Jahren nicht nach. Damit verletze der Tierpark fortgesetzt den mit dem Senat abgeschlossenen Zuwendungsvertrag, sagte Hämmerling. Auf dieser Grundlage erhält der Tierpark jährlich bis zu 6 Millionen Euro aus öffentlichen Geldern, soll im Gegenzug aber wirtschaftlich arbeiten. Nach Auskunft des Senats erfolgte der Ausgleich der Verluste in den vergangenen Jahren aus den in den Jahren zuvor gebildeten Gewinnrücklagen.

Die Landeszuschüsse an den wirtschaftlich erfolgreichen Zoo im Westteil der Stadt wurden Ende vergangenen Jahres eingestellt. In den Zoologischen Garten kommen im Schnitt pro Jahr rund 3 Millionen Menschen, der Tierpark Friedrichsfelde kommt auf etwa 1 Million Besucher pro Jahr. (dpa)