Ein teures Déjà-vu

Schönefeld und das Controlling durch den Senat

VON UWE RADA

Er ist nun das Gesicht der größten anzunehmenden Blamage: Rainer Schwarz, Chef der Flughafengesellschaft und mit Steuergeldern bezahlter Großverdiener. Am Freitag hat er angeblich erfahren, dass die Probleme mit dem Brandschutz auf dem Großflughafen nicht rechtzeitig zu beheben seien. Am Montagabend informierte er die beiden Regierungschefs. Seit Dienstag lacht die Republik nicht mehr über Hertha, sondern über BER(lin).

Alles auf eine Karte

Bislang scheint es, als kämen Klaus Wowereit und Matthias Platzeck mit ihrer „Mein Name ist Hase“-Masche durch. Genau wie einst Bausenatorin Ingeborg Junge-Reyer, die nicht gewusst haben will, dass die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft Howoge Aufträge ohne Ausschreibung an einen SPD-Amigo vergab. Ein seltsames Déjà-vu – und ein teures obendrein.

Die Missstände bei der Howoge nahm ein Untersuchungsausschuss unter die Lupe – und stellte die Frage nach einem Controlling, das diesen Namen verdient. Ein Vorschlag war, die Aufsichtsräte landeseigener Unternehmen zu qualifizieren. Ein anderer, mehr Experten und weniger Politiker ins Kontrollgremium zu schicken.

Ob das im Falle von BER etwas genutzt hätte, ist fraglich. Ebenso fraglich ist aber, dass alles so gelaufen ist wie vom Flughafenchef geschildert. Dem gewieften Haushälter Wowereit wird man mangelnde Kompetenz nicht unterstellen können. Dass es nun keine Rücktrittsforderungen an Schwarz hagelt, könnte auch ein Hinweis darauf sein, dass beide Regierungschefs sehr viel früher von den Schwierigkeiten wussten.

Sie hätten dann alles auf eine Karte gesetzt – und verloren.