ANWOHNERPROTEST GEGEN KUNSTMAUER
: Trostlosigkeit statt Debatte

Die temporäre Mauer in der südlichen Friedrichstraße sorgt weiter für Unmut. Etwa 90 AnwohnerInnen und Gewerbetreibende hätten eine Petition gegen die wegen der Kunstbiennale in der Friedrichstraße errichtete Installation verfasst, berichtete der Tagesspiegel. „Diese graue Wellblechwand verstärkt den trostlosen Eindruck, der das südliche Ende der Friedrichstraße prägt“, zitiert die Zeitung aus der Petition. Die Debatte über soziale Unterschiede finde nicht statt. Daneben beklagen Unternehmer der Straße Geschäftseinbußen.

Die zwölf Meter breite und fünf Meter hohe Mauer in Sichtweite des ehemaligen Grenzüberganges Checkpoint Charlie soll nach Angaben der Berlin Biennale-Organisatoren nicht nur ein Kunstwerk sein, sondern auch ein politisches Statement. „In der Friedrichstraße manifestiert sich die Teilung von Arm und Reich in der Stadt“, sagte der Sprecher der Biennale, Denhart von Harling, Anfang Mai. Die „Peace Wall“ orientiere sich weniger an der Berliner Mauer als vielmehr an den sogenannten Friedensmauern im nordirischen Belfast. Das Kunstwerk wird noch bis zum Ende der Biennale am 1. Juli die Straße auf Höhe der Besselstraße teilen. (dpa)