Flüchtling droht Abschiebung aus Kirchenasyl

MIGRATION Brandenburgs Härtefallkommission entscheidet gegen Bleiberecht für Kameruner

Nach der Ablehnung eines Bleiberechts für den im Rathenower Kirchenasyl lebenden Kameruner William Ikor suchen Kirchengemeinde und Landkreis eine Lösung. Der Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Rathenow, Wolf Schöne, sagte am Freitag nach der Entscheidung der Härtefallkommission Brandenburg vom Vorabend, seine Kirchengemeinde sei mit William Ikor und der Ausländerbehörde des Kreises Havelland im Gespräch, um das weitere Vorgehen zu klären. Der Sprecher des Landkreises, Erik Nagel, sagte, es werde nach einer „einvernehmlichen Lösung“ gesucht.

Der von Abschiebung bedrohte William Ikor befindet sich seit Anfang des Jahres im Kirchenasyl in den Räumen der evangelischen Gemeinde in Rathenow. Er lebt seit mehr als zehn Jahren in Brandenburg und gilt als gut integriert. Bis zu einer Entscheidung der Härtefallkommission waren „aufenthaltsbeendende Maßnahmen“ ausgesetzt worden, hieß es von Seiten der Kommission. Jetzt liegt der Ball wieder bei der Ausländerbehörde des Landkreises Havelland.

Der Sprecher des Kreises sagte, zunächst seien Polizei und Kirchengemeinde über die am Donnerstagabend gefällte Entscheidung der Härtefallkommission informiert worden. Nagel bestätigte, dass auch während des Verfahrens der Härtefallkommission Ikor zur Fahndung ausgeschrieben gewesen sei, weil er zuvor zu angesetzten Abschiebungsterminen nicht erschienen war. Zu den Gründen, die erneut zu einer ablehnenden Entscheidung der Härtefallkommission im Fall Ikor geführt haben, machte die Kommissionsvorsitzende keine Angaben. (epd)