DEMONSTRATION FÜR FREIES SPREEUFER
: Techno, Möhrchen, Seifenblasen

Nicht nur diese beiden – knapp 1.000 BerlinerInnen zogen am Samstagnachmittag von der Warschauer Brücke durch Friedrichshain und Kreuzberg, um vier Jahre nach dem erfolgreichen Bezirksbürgerentscheid gegen eine Bebauung des Spreeufers an dessen Kernforderung zu erinnern: ein „Spreeufer für alle!“ Bunt gemischt, bei Techno und Seifenblasen, sprachen sich die Protestler gegen Betonbauten und für Liegewiesen und Möhrchenparks am Wasser aus. Der Senat ignoriere den Bürgerentscheid, beklagten Redner. Und spannten einen weiten Bogen: Berlin dürfe nicht seine städtischen Grundstücke „ausverkaufen“, sondern müsse sozialen Wohnungsbau und Erholungsflächen schaffen. „Die Stadt muss auch für Normalbürger bezahlbar bleiben“, hieß es. Auch gegen steigende Mieten und die Schließung von Musikclubs wurde demonstriert.Transparente kündeten: „Gemeinsam gegen Ausverkauf und Verdrängung“. 2008 hatten 87 Prozent der Abstimmungsteilnehmer im Bezirk für einen 50 Meter breiten, frei zugänglichen Spreeuferstreifen und maximal 22 Meter hohe Gebäude votiert. Das gelang nur teilweise: Zuletzt wurden einige Neubauten realisiert, weitere sind in Planung. Die Polizei begleitete die Protestparty mit einem Großaufgebot, aber gelassen: Alles blieb friedlich. KO Foto: T. Seeliger/Snapshot-photography