HISTORIKER DAVID IRVING IN BERLIN
: Organisationen fordern Auftrittsverbot für Holocaustleugner

Mehrere Organisationen wollen gegen einen Auftritt des britischen Holocaustleugners David Irving in Berlin protestieren. „Wer die Gaskammern von Auschwitz leugnet und die Opfer des Nationalsozialismus diffamiert, sollte nicht nach Deutschland einreisen dürfen“, sagte Lala Süsskind, Vorsitzende des Jüdischen Forums für Demokratie und gegen Antisemitismus. Auch der Landesverband der Sinti und Roma und der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) gehören zu dem Bündnis.

Irving will am 10. September in Berlin auftreten und über „Meinungsfreiheit“ reden. Im März wurde das fast 20 Jahre währende Einreiseverbot für ihn aufgehoben. Der Historiker hatte die Judenvernichtung als „Propagandalüge“ bezeichnet. Den Vortragsort hält Irving geheim, 91 Euro kostet der Eintritt. LSVD-Geschäftsführer Jörg Steinert forderte, erneut eine Ausweisung Irvings zu prüfen.

Mitte Juli hatte bereits der Berliner Hotel- und Gaststättenverband angekündigt, Irving zu boykottieren. Rund 30 Hotels haben den Briten in ihren Buchungssystemen gesperrt. Der taz sagte Irving dagegen, er habe eine Zusage für eine Raum in der Nähe des Kurfürstendamms. (taz)