Urlaub nicht in Sicht

ASYL Flüchtlinge kommen vorübergehend in Hostels unter, weil die Heime für sie überfüllt sind

Weil es zu wenige Plätze in Flüchtlingsheimen gibt, greift Berlin nun auch auf freie Plätze in Hostels zurück. Derzeit sind nach Angaben des Landesamtes für Gesundheit und Soziales 300 Asylsuchende in Hostels untergebracht. Dorthin werden seit Ende 2013 vor allem Neuankömmlinge vermittelt, die in Berlin ihr Asylbegehren vortragen, aber auf andere Bundesländer verteilt werden sollen. Diese schlafen in der Regel nur eine oder wenige Nächte im Hostel. Danach fahren sie weiter nach Hamburg, Chemnitz oder Braunschweig. Die dafür anfallenden Kosten für die Unterbringung in Mehrbettzimmern in Höhe von 15 bis 25 Euro pro Nacht trägt das Land.

Außerhalb der Saison

Dass gerade Neuankömmlinge in Hostels geschickt werden, hat einen praktischen Grund: Die Hostelplätze stehen nicht das ganze Jahr über für Asylbewerber zur Verfügung, sondern nur außerhalb der touristischen Hochzeiten. Da kann flexibler reagiert werden, wenn das Land nur solche Leute hinschickt, die ohnehin nur kurz in Berlin bleiben. Zwischen Weihnachten und Silvester 2013 wurden deshalb etwa keine Asylbewerber in Hostels aufgenommen. Über Ostern und im Sommerhalbjahr wird das voraussichtlich erneut der Fall sein.

Im Herbst hatte das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) alle Hostelbetreiber in der Stadt angeschrieben und um Kooperation gebeten, neben Hostelgästen im laufenden Betrieb auch Asylbewerber aufzunehmen. Es habe einen guten Rücklauf gegeben, hieß es.

Ein ehemaliges Hostel in Charlottenburg wurde zudem vor wenigen Wochen ganz in ein Asylbewerberheim verwandelt. Derzeit wird die Umwandlung eines weiteren ehemaligen Gästehauses in Kreuzberg in ein Asylbewerberheim geprüft.

MARINA MAI