Berlin und Hamburg klagen gegen Zensus

VOLKSZÄHLUNG Die beiden Stadtstaaten wollen die Erhebungsmethode überprüfen lassen

Berlin wird zusammen mit Hamburg und weiteren deutschen Kommunen gegen den Zensus 2011 klagen. „Wir bereiten die Klage vor. Doch die Absprachen sind noch nicht so weit gediehen, dass wir die Klage schon einreichen können“, sagte Berlins Senatssprecher Richard Meng am Mittwoch. Dazu bestehe auch Kontakt zu rund 100 Kommunen, die ebenfalls planten, sich gegen die Ergebnisse der jüngsten Volkszählung juristisch zur Wehr zu setzen, sagte Meng.

Der Zensus 2011 hatte die Stadt vor einem Jahr kalt erwischt. Bei der Veröffentlichung der Ergebnisse am 31. Mai 2013 stellten die Statistiker fest, dass in Berlin mit 3,3 Millionen rund 180.000 Einwohner weniger lebten als angenommen. Das kam das hoch verschuldete Land teuer zu stehen. Pro Jahr stehen dem Stadtstaat deswegen rund 470 Millionen Euro weniger aus dem Länderfinanzausgleich zu.

Für die Klage gebe es keine Frist, da Berlin rechtzeitig Widerspruch eingelegt habe, sagte Meng. Die beiden Stadtstaaten wollten die Erhebungsmethode überprüfen lassen. „Die Schätzung der Statistiker bildet die Realität nicht angemessen ab“, so Meng. Laut Einwohnerverzeichnis lebten viel mehr Bürger in der Hauptstadt, als der Zensus dem Land zubillige. (dpa)