Berlin bleibt für Radler gefährliches Pflaster

VERKEHR An nur einem Abend wurden drei Radfahrer schwer verletzt. „Ride of Silence“ am 20. 5. geplant

Am Mittwochabend sind drei Radfahrer in Berlin bei Unfällen schwer verletzt worden. In Kreuzberg erfasste ein Autofahrer einen 52-Jährigen, der nach Angaben der Polizei gerade auf dem Rad die Straße überqueren wollte. Der Mann erlitt schwere innere und Kopfverletzungen. In Pankow wurde eine 16-jährige Radfahrerin von einem Auto erfasst und musste mit Kopfverletzungen in ein Krankenhaus gebracht werden.

Derweil soll ein 17-Jähriger im Bezirk Lichtenberg nach ersten Erkenntnissen auf seinem Fahrrad eine rote Ampel überquert haben. Ein Autofahrer konnte daraufhin nicht mehr rechtzeitig bremsen und erfasste den Jugendlichen. Dieser erlitt einen Knochenbruch und Kopfverletzungen.

Erst Ende April war es in der Reichenberger Straße in Kreuzberg zum ersten tödlichen Fahrradunfall in diesem Jahr gekommen. Laut der polizeilichen Statistik kamen im vergangenen Jahr zehn Radfahrer in Berlin bei Unfällen ums Leben, im Jahr 2013 waren es neun.

Mit Stille gegen die Gefahr

Um gegen die Gefährdung von Fahrradfahrern im Straßenverkehr zu protestieren, findet am kommenden Mittwoch (20. 5.) weltweit ein sogenannter „Ride of Silence“ statt. In Berlin soll die stille Demonstration um 19 Uhr am Brandenburger Tor starten.

Laut den Anmeldern beteiligen sich Radfahrer in mehr als 300 Städten auf sieben Kontinenten. Durch Stille solle an verletzte und getötete Radfahrer erinnert werden und „an die Pflicht unserer Politiker, mehr für unser Leib und Leben zu tun“.

Der „Ride of Silence“ führt über Moabit und den Tiergarten zum Potsdamer Platz, dann auf der Oranienstraße durch Kreuzberg und über die Schillingbrücke zur Karl-Marx-Allee. Enden soll die Fahrt am Roten Rathaus. (dpa, taz)

■ „Ride of Silence“ in Berlin auf Facebook: facebook.com/events/778106318963485