Fonds für Kinder

Auch Gewerkschaften und Diakonie fordern deutliche Zuschüsse für Schulkinder aus Hartz-IV-Familien

Gewerkschaften, Diakonie und Arbeitslosengruppen haben den Senat und die Bezirke aufgefordert, bedürftige Schulkinder zusätzlich zu unterstützen. Nach dem Vorbild anderer Städte und Landkreise in Deutschland sollten auch in Berlin bei Bedarf Schreibwaren, Schulessen, Ausflüge, die Kosten für Sport- und Kulturveranstaltungen sowie sonstige „entwicklungsbedingte Sonderausgaben“ wie Nachhilfe bezahlt werden, erklärten der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) und der evangelische Wohlfahrtsverband am Donnerstag zum Weltkindertag.

Dazu müssten entsprechende Schulfonds auf Bezirksebene eingerichtet werden, hieß es weiter. Die Regelleistung in Hartz IV für Kinder bis 14 Jahren in Höhe von 207 Euro reiche ebenso wenig aus wie die von 276 Euro für Jugendliche von 14 bis 24 Jahren. Die Berliner Diakonie-Direktorin Susanne Kahl-Passoth schlug als Übergangsregelung vor, dass die landeseigene Stiftung „Hilfe für die Familie“ die erforderlichen Zuschüsse sofort gewährt. Es gehe darum, dass die politisch Verantwortlichen „den derzeitigen unzumutbaren Zustand sofort beenden“, so Kahl-Passoth. Jedes dritte Kind in Berlin lebt den Angaben zufolge in Armut, allein die Grundausstattung für einen Schulanfänger koste rund 180 Euro. Hartz-IV-Familien erhielten derzeit jedoch lediglich 1,64 Euro pro Monat für schulische Ausgaben. Zusätzliche Schulbeihilfen für Kinder aus Hartz-IV-Familien zahlt etwa Oldenburg gegen Vorlage entsprechender Quittungen, pro Kind und Schulhalbjahr bis zu 50 Euro. epd