WARNSTREIK GEGEN BILLIGLÖHNE
: Berlin-Recycling: Arbeiter hauen auf die Tonne

Rund 80 Beschäftigte des Entsorgungsunternehmens Berlin Recycling haben sich am Donnerstag an einem Warnstreik beteiligt. Mit der Aktion auf dem Werkshof in der Schöneberger Monumentenstraße solle der Druck auf die Arbeitgeber erhöht werden, ein „verhandlungsfähiges Angebot“ vorzulegen, sagte ein Gewerkschaftssprecher. Auswirkungen auf die Müllabholung habe der Warnstreik aber nicht. Nach der Beendigung der Aktion um 7 Uhr hätten die Mitarbeiter ihre Touren wieder aufgenommen.

„Das bisherige Angebot der Arbeitgeber und ihre pauschale Forderung nach Einführung einer dauerhaften zweiten Lohnebene sind völlig inakzeptabel und in keiner Weise verhandlungsfähig“, sagte der Ver.di-Landesbezirksfachbereichsleiter für Ver- und Entsorgung, Uwe Borck.

Der Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft (BDE) hat laut Ver.di ein Angebot unterbreitet, das eine Einmalzahlung in Höhe von 170 Euro für die Zeit vom 1. Mai bis zum 31. Dezember 2010 und eine Lohnerhöhung von 1 Prozent für das Jahr 2011 vorsieht. Daneben forderten die Arbeitgeber die Einführung einer dauerhaften zweiten Lohnschiene für neu eingestellte Beschäftigte mit Stundenlöhnen „auf dem Niveau von 1995“, kritisierte Borck. Dieses Arbeitgeberangebot sei eine Provokation, Ver.di werde keine Beschäftigten „zweiter Klasse“ akzeptieren. (dapd)