Broschüre klärt über Formen des Salafismus auf

ISLAM „Zentrum Demokratische Kultur“: Bewegung reicht von Moderaten bis Dschihadisten

„Ich lebe nur für Allah“: So heißt eine am Donnerstag veröffentlichte Broschüre, in der sich das Berliner „Zentrum Demokratische Kultur“ (ZDK) mit der zur Zeit am schnellsten wachsenden islamistischen Bewegung auseinandersetzt, dem Salafismus. Die 90-seitige Broschüre soll Lehrer, Sozialarbeiter und betroffene Eltern über die Positionen der Salafisten aufklären. Es gehe um eine „Sensibilisierung für demokratiegefährdende Einstellungen“, sagte ZDK-Islamexperte Jochen Müller.

Zugleich werden in der Broschüre aber auch die Unterschiede zwischen den verschiedenen Gruppen, Wanderpredigern und „Selfmade-Scheichs“ der Szene aufgezeigt. Der Salafismus reicht demnach von einem ultrafrommen, aber friedlichen Flügel über einen missionarischen Mainstream bis zu einem offen gewaltbejahenden dschihadistischen Flügel. Der lauteste Dschihad-Propagandist in Berlin ist im Moment der Ex-Rapper Denis Cuspert alias Abou Maleeq, der in der Broschüre einen eigenen Abschnitt bekommt. In seinen Dschihad-Hymnen ruft er offen zum bewaffneten Kampf in Afghanistan auf.

Die ZDK-Autoren warnen allerdings davor, den Salafismus nur unter dem Aspekt der Terrorgefahr zu betrachten. Moderate Vertreter der Salafisten könnten „durchaus Bündnispartner im Kampf gegen Terror und Gewalt sein“ – auch wenn sie ansonsten problematische Positionen vertreten. WOLF SCHMIDT

Infos unter www.zentrum-demokratische-kultur.de