DENKMAL II
: Erinnern an Samuel Fischer

Eine Gedenktafel in Schöneberg erinnert künftig an den Verlagsgründer Samuel Fischer (1859–1934). In dem Haus in der Bülowstraße 90 befand sich früher der S. Fischer Verlag, wie die Senatsverwaltung für Kultur erklärte. Fischer leitete das im Jahr 1886 gegründete Haus fast 50 Jahre lang.

Im Januar 1887 wurde mit Ibsens Schauspiel Rosmersholm – das derzeit in der Volksbühne in einer Bearbeitung von Filmregisseur Leander Haussmann gezeigt wird – das erste Buch ausgeliefert. Fischer verlegte Werke von fremdsprachigen Autoren wie Émile Zola und ließ Bücher von Tolstoi und Dostojewski übersetzen. Er trug stark dazu bei, diese Literatur in Deutschland bekannt zu machen. Später machte sich Fischer als Verleger von Thomas Mann einen Namen. Fischers Familie wurde von den Nationalsozialisten ins Exil getrieben. S. Fischer gilt als einer der bedeutendsten deutschen Literaturverlage. Sein Sitz ist heute Frankfurt/Main. Fischers Ehrengrab liegt auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee. Am Haus Erdener Straße 8 in Grunewald, dem Wohnhaus Fischers seit 1905, befindet sich außerdem eine Marmortafel mit Reliefporträt des Verlegers. (dpa, taz)