Reue nach Missbrauch

GRUNDSCHULE Mann gesteht Vergewaltigung

Fast fünf Monate nach dem Übergriff auf ein Mädchen in einer Weddinger Schultoilette hat der Angeklagte vor Gericht die Tat gestanden. „Es kommt mir so vor, als sei irgendwas in mir explodiert“, hieß es in einer Erklärung seiner Anwälte am Dienstag vor dem Landgericht. Darin gab der 30-Jährige an, er schäme sich dafür sehr und verstehe noch immer nicht, was er getan habe. Dem berufs- und arbeitslosen Mann werden Vergewaltigung, sexueller Missbrauch und Körperverletzung vorgeworfen.

Am 1. März dieses Jahres soll er in einer Weddinger Grundschule eine damals Achtjährige in eine Toilette gezerrt, die Tür verriegelt, sie mit einem Messer bedroht und zum Oralverkehr gezwungen haben. Als sich Personen näherten, hielt er dem Mädchen laut Anklage Mund und Nase zu und biss ihr ins Gesicht. Danach soll es zu weiteren sexuellen Handlungen gekommen sein. Als erneut Personen in den Vorraum kamen, gelang der Schülerin die Flucht.

Der Angeklagte wurde vier Wochen später festgenommen. Nach seinen eigenen Aussagen hatte er am Vorabend der Tat „erhebliche Mengen Alkohol und Kokain zu sich genommen“ und sei daher „aufgebracht und depressiv“ gewesen. In einem Brief hat er sich inzwischen bei dem Missbrauchsopfer entschuldigt und Schmerzensgeld angeboten. Der Mutter zufolge wolle die Tochter aber kein Geld, sondern sagte: „Der Mann soll ins Gefängnis.“ Das Gericht hatte dem Angeklagten zu Prozessauftakt im Falle eines Geständnisses eine Haftstrafe von sechs Jahren und vier Monaten bis sieben Jahren in Aussicht gestellt. (dapd)