Drei Fragezeichen

Die Zukunftsforschung identifiziert drei große Problemfelder, die aufgrund ihrer aktuellen Brisanz zukünftig entscheidend sein dürften. Zum ersten: Es gilt, die Multikulturalität als Ressource für die internationale Attraktivität der Stadt zu begreifen. Es zeichnet sich aber ab, dass nicht alle sozialen Gruppen gleichermaßen am kulturellen und ökonomischen Wohlstand der Stadt partizipieren, was wesentlich am schulischen Erfolg hängt. Es gilt also eine nachhaltige, vielfältige und durchlässige Bildungslandschaft für alle zu verwirklichen. Nur so lässt sich das Innovationspotenzial dieser Stadt nutzen. Die zweite Herausforderung: Die Verdrängung von Einwohnern mit geringen Einkommen aus attraktiven Stadtteilen ist ein großes Problem. Da muss Berlin eine nachhaltige, partizipative Stadtentwicklungspolitik umsetzen. Kleine, lokale Netzwerke, die die Interessen der Bewohner vor Ort vertreten, werden an Bedeutung gewinnen. Die dritte zentrale Frage ist der öffentliche Verkehr. Für eine nachhaltige Stadtentwicklung stellt der Individualverkehr ein großes Problem dar. Hier stellt sich die Frage, wie ökologisch sinnvollere Alternativen auf die jeweiligen Bevölkerungsgruppen zugeschnitten und angeboten werden, auch unter Berücksichtigung zukünftiger technischer Entwicklung. Robert Fischbach, Zukunftsforscher am Institut Futur der FU Berlin