NEU IM KINO
: Diese Woche frisch

Der GhostwriterGerade noch im Berlinale-Wettbewerb, jetzt in den Kinos, Roman Polanskis Verschwörungsthriller „Der Ghostwriter“. Darin soll einem ehemaligen britischen Premier Adam Lang (Pierce Brosnan) der Prozess gemacht werden, da er im Irakkrieg zuließ, dass britische Soldaten irakische Kriegsgefangene an die CIA überstellten – im Wissen, dass die Häftlinge daraufhin gefoltert würden. Vor allem in der ersten Hälfte ist dieses Vexierspiel von Fiktion und Wirklichkeit solide gemachtes, suspensereiches Genrekino. Je mehr Raum aber der Ghostwriter (Ewan McGregor), der Langs Memoiren verfassen soll, in Anspruch nimmt, umso weniger bleibt von diesem Vexierspiel. Rasch findet er Ungereimtheiten in der Vita des Politikers, und was er bei seinen Nachforschungen aufdeckt, ist, so viel sei verraten, schlechter ausgedacht als die zu Beginn lancierten Anwürfe gegen Lang. „Der Ghostwriter“ verliert aus den Augen, dass die Wirklichkeit des Irakkriegs viel erschreckender ist, als es eine erfundene Verschwörung je sein könnte. In 23 Kinos Invictus – Unbezwungen Eine wahre Geschichte. Bald nach dem Ende der Apartheid gewann das südafrikanische Rugby-Team beinahe wundersam die Weltmeisterschaft im eigenen Land. Clint Eastwoods Film erzählt vom Anteil, den Nelson Mandela an diesem Triumph hatte. Er zeichnet den südafrikanischen Präsidenten als großen Versöhner, aber auch als clever kalkulierenden Manipulator einer gespaltenen Volksseele. Und er zeigt, vielleicht noch interessanter, dass das eine zum anderen nicht im Widerspruch steht. Nicht Analyse, Differenzierung, sondern Komplexitätsreduktion und Schlichtheit zeichnen dabei Eastwoods Film aus. Man kann aber bewundern, wie wenig plump das Ergebnis dennoch geraten ist. In 9 Kinos