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: Diese Woche frisch

My Name is KhanBollywood-Superstar Shah Rukh Khan als Rizwan Khan, ein in den USA lebender muslimischer Inder und liebenswerter Autist, der nach der antimuslimischen Hetze nach 9/11 nur noch ein Ziel hat: den amerikanischen Präsidenten zu treffen und ihm persönlich einen entscheidenden Satz zu sagen: „My name is Khan and I am not a terrorist.“ Ein Film, der sehr insistent das Recht auf Abweichung und auf Gleichberechtigung des Verschiedenen einklagt. Mit seinem Mantra und Credo zerschlägt Khan wieder und wieder das Vorurteil: dass einer, der fremd aussieht und klingt und noch dazu Muslim ist, des Terrorismus verdächtig sein muss. Etwas befremdlich ist es nun, dass ausgerechnet dieser so abweichungsfreudige Film für den deutschen Markt im Wesentlichen auf seine Liebesgeschichte und damit das westliche Vorurteil, das man von Bollywood hat, zurechtgestutzt wird. Die in der Langfassung von politischem Irrwitz wie heftigem Gefühlswechselbad geprägte zweite Hälfte des Films holpert nämlich nun sehr hopplahopp zurück Richtung Liebesglück. Shah Rukh Khan bleibt aber als Held einer Politpikarseke eine Schau. Broadway, Cinemaxx Potsdamer Platz, Eiszeit, FaF, Kant, Odeon, Yorck Mammut Der Plot dreht sich um einen mit Computerspielen reich gewordenen Nerd und seine Frau, eine Ärztin, die bis zur Erschöpfung alles tut, um kleine Latinos, denen die eigene Mutter ein Messer in den Bauch gerammt hat, am Leben zu halten. Außerdem gibt es noch das philippinische Kindermädchen, das die eigenen Söhne daheim zurückgelassen hat. In seinem Film bricht der schwedische Regisseur Lukas Moodysson Ausbeutung und Gewinn der Globalisierung aufs Private herunter. „Mammut“ zeigt den Preis, den man dafür zu zahlen hat. So weit, so binsenwahr. Central, Filmkunst 66, fsk