Ohne seine Rauchware ist ein Porträt von Heiner Müller doch gar nicht vorstellbar

Nur, falls es einem zwischendurch langweilig werden sollte bei dem Heiner-Müller-Langzeitversuch am Samstag und Sonntag im Babylon Mitte, kann man ja mal mitzählen, wie viele Zigarren der 1995 verstorbene Dramatiker während seiner Gespräche mit Alexander Kluge vertilgte. Wobei es eben das nicht ist, langweilig, wenn sich ein Heiner Müller über so Sachen wie postheroisches Management, über Patriotismus oder den Zusammenhang von Chaos und Intelligenz äußert und letztlich auch auf das eine Thema zu sprechen kommt, die Zigarre, die in einem Gespräch mit dem Titel „Wer raucht, sieht kaltblütig aus, und wer raucht, wird kaltblütig“ verhandelt wird. Insgesamt sind das zehn Stunden Filmmaterial, die Alexander Kluge mit seinem Lieblingsgesprächspartner zusammenbekommen hat. Aufgeteilt in kleinere Häppchen sind sie im Rahmen des 10. Internationalen Literaturfestivals Berlin am Samstag ab 16.45 Uhr und am Sonntag ab 15.15 Uhr zu sehen. Programminformation www.babylonberlin.de. TM