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The Ides of March – Tage des Verrats

Man wird den Eindruck nicht los, George Clooney habe ein ernsthaftes Problem mit dem demokratischen Prozess, zumindest dem in den USA. Sein streckenweise zwar etwas konstruiert wirkender, nichtsdestotrotz sehr spannender Film erzählt eine Geschichte über Idealismus und Verrat in einem politischen System, das nicht einfach nur korrumpiert, sondern eine geradezu teuflische Wirkung auf die Beteiligten hat. Keine Hand kann in dieser dunklen Welt der dreckigen Deals sauber bleiben, das lernt der junge aufstrebende Politmanager Stephen Meyers (Ryan Gosling) auf die harte Tour. Die Komplexität des politischen Geschäfts und seiner Intrigen sind ähnlich unterhaltsam, zugänglich und mitreißend dargestellt wie in der Fersehserie „West Wing“. Während diese das System zwar als korrumpiert, dabei aber von den richtigen Leuten zum Besseren wandelbar darstellte, wirkt „The Ides of March“ wie eine sehr düstere und resignierte Variation des Themas, die ihren Figuren zwar jeweils die Wahl auch für das „Bessere“ lässt, sie aber gleichzeitig geradezu zwangsläufig zum „Schlechteren“ drängt, in Shakespeare’schem Ausmaß. In 16 Kinos KRT