NEU IM KINO
: Diese Woche frisch

AlpenAstronomen spekulieren, unser Universum sei nur ein winziger Teil eines unvorstellbar großen und vielfältigen Multiversums, in dem so gut wie jede vorstellbare Welt existiert. Vielleicht hilft es, diese Theorie im Hinterkopf zu behalten, wenn man die Filme von Giorgos Lanthimos und Athina Rachel Tsangari („Attenberg“) im Kino erlebt. Die Werke der beiden befreundeten griechischen Regisseure haben in den letzten Jahren etliche Preise auf internationalen Festivals gewonnen – und ebenso viel Unverständnis geerntet. Denn sie entziehen sich den üblichen Kriterien eines filmischen Realismus. Sie spielen zwar in einer Welt, die wie unsere aussieht, dennoch scheinen die Regeln, nach denen sie funktioniert, leicht verschoben. In „Alpen“ geht es, wie der Zuschauer sich nach und nach zusammenreimen kann, um das Vorstoßen in eine fiktive Realität mit einer Gruppe von Schauspielern namens Alpen, die für einige Stunden in der Woche Verstorbene für deren Angehörige und Freunde ersetzen. In seinem Film präsentiert Giorgos Lanthimos eine Parallelwelt, die fast unsere eigene sein könnte. Und den offenen Betrachter führt sein listig gebauter Metafilm tief in die Mysterien des Kinos ein. Babylon Mitte, Brotfabrik, B-ware, fsk