Medienticker

Perwis Kambachsch, 23, afghanischer Reporter, ist von einem Gericht im Norden des Landes zum Tode verurteilt worden. Er sei schuldig, in einem Artikel den Islam „beleidigt“ und Koranverse „falsch ausgelegt“ zu haben, so die Begründung. Kambachsch wurde bereits am 27. Oktober festgenommen. Die Vereinigung unabhängiger afghanischer Journalisten ruft die internationale Gemeinschaft, insbesondere internationale Medienverbände, zu Protesten gegen das Urteil auf. (afp)

Der Adolf-Grimme-Preis, 44, Deutschlands wichtigste TV-Auszeichnung, kann sich auch dieses Jahr medialer Aufregung sicher sein: Unter den gestern bekanntgegebenen Nominierten ist die RTL-Kuppelshow „Bauer sucht Frau“. Mit 8 zu 6 Nominierungen sind die Privatsender in der Kategorie Unterhaltung häufiger nominiert als die Öffentlich-Rechtlichen. In der Königsdisziplin Fiktion ist dagegen nur die ProSieben-Serie „Dr. Psycho“ im Rennen. In der Sparte Information/Kultur machen die öffentlich-rechtlichen Sender die Preisträger unter sich aus. Am 19. März werden die Juryentscheidungen bekanntgegeben, am 4. April die Preise vergeben. (taz)

Vitali und Wladimir Klitschko, zusammen 67, Boxer, sind keine Künstler – auch wenn sie sich für Fernsehwerbespots als Schauspieler betätigen. In einem Grundsatzurteil stellte das Bundessozialgericht in Kassel klar, dass werbende Profisportler nicht als Künstler zu sehen sind und deshalb keine Künstlersozialabgabe zahlen müssten. Die Künstlersozialkasse betrachtet sie als Schauspieler und forderte eine Künstlersozialabgabe – es ging im Verfahren nun um eine Forderung von 25.000 Euro allein für das Jahr 2003. (dpa)