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HACKER Chaos Computer Club nimmt OpenLeaks-Gründer Domscheit-Berg wieder auf

Sie haben ihn wieder aufgenommen: Am Samstag beschlossen die Mitglieder des Chaos Computer Clubs, den Rausschmiss des Whistleblower-Aktivisten Daniel Domscheit-Berg aufzuheben. Damit machen sie eine umstrittene Entscheidung ihres eigenen Vorstandes vom Sommer wieder rückgängig. Der hatte während eines CCC-Sommercamps im brandenburgischen Finowfurt Domscheit-Berg aus dem Club ausgeschlossen – mit der Begründung, der Ex-Wikileaks-Sprecher habe den guten Namen der deutschen Hackervereinigung genutzt, für die technische Sicherheit seiner neuen, ewig werdenden Whistleblowing-Plattform OpenLeaks zu werben.

Dieser Beschluss spaltete den CCC: Eine Fraktion begrüßte den Schritt – auch, weil Domscheit-Bergs öffentlich ausgetragene Fehde mit Wikileaks-Kopf Julian Assange, sein teils unnötig persönliches Enthüllungsbuch „Inside Wikileaks“ und die Umstände seines Ausscheidens bei der Whistleblowing-Plattform für Unmut sorgten. Andere hielten seinen Rauswurf für falsch oder unzureichend begründet.

Kritik war immer wieder an der Rolle des CCC-Vorstandsmitglieds Andi Müller-Maguhn laut geworden: Seine Nähe zum Assange sei der eigentliche Grund für Domscheit-Bergs Rauswurf gewesen, hieß es häufiger, auch wegen eines entsprechenden Spiegel-Interviews im Sommer. Und tatsächlich führten die Debatten am Wochenende dazu, dass Müller-Maguhn aus dem Vorstand des CCC ausschied. An seiner statt wurde Michael Hirdes in den Vorstand des CCC gewählt, neuer Vorsitzender wurde der bisherige Stellvertreter, Christian Carstensen.

Laut dem Onlinemagazin Telepolis soll bei der Aussprache des Clubs zur Causa Domscheit-Berg ein Vorstandsmitglied von einem „epic fail“ gesprochen und sich bei Domscheit-Berg entschuldigt haben. Ein anderer soll die Entscheidung wegen der negativen Presseberichterstattung bedauert haben. MLA