Komm unter meine Decke

MESSE Der Internationale Medienkongress heißt jetzt Media Convention – und schlüpft unter das Dach der Re:publica

Natürlich wollte Elmar Giglinger das nicht als Kritik an den Medienmessen in Hamburg, München und Köln verstanden wissen, aber so sein wie die, das will er mit seinem Kongress in Berlin nicht mehr. „Davon haben wir genug“, sagt Giglinger. Immer würden dort „die gleichen Runden, die gleichen Gesichter die gleichen Themen“ im Kreis diskutieren. Deshalb ist der Geschäftsführer des Medienboards Berlin Brandenburg mit seiner Messe umgezogen: vom Internationalen Congress Centrum ICC mitten in die Stadt, nah des Landwehrkanals in Kreuzberg.

Die Messe, die bislang im Rahmen der Medienwoche der Internationalen Funkausstellung stattfand, wird nun an diesem Dienstag und Mittwoch während und auf dem Gelände der Internetmesse Re:publica abgehalten: in der Station Berlin am Gleisdreieck. Sie heißt auch nicht mehr „Internationaler Medienkongress“, sondern „Media Convention“. Das klingt schon schwer nach Zukunft. Giglinger will mit der Anbindung an die Re:publica der „Demokratisierung der Medien Rechnung tragen“. Er will alte und neue Medien „ein bisschen enger zusammenbringen“.

Insgesamt 80 DiskutantInnen fährt die Media Convention bei insgesamt 30 Veranstaltungen auf. Unter dem Motto „Media Rules“ (Achtung, zweideutig!) soll sowohl die immer größer werdende Macht der Medien als auch deren Regulierung diskutiert werden. Die Veranstaltungen heißen jetzt beispielsweise „Berlin Baby! Vision for the Future of the Coolest City on Earth“. Es diskutieren neben ProSieben-Moderator Klaas Heufer-Umlauf auch Björn Böhning (SPD) aus der Berliner Senatskanzlei und RBB-Intendantin Dagmar Reim. Yeah! Was denn der Unterschied zu den anderen Medienkongressen sei, wurde Giglinger bei der Präsentation des Konzepts gefragt. Seine Antwort: „Das Programm.“ Na dann. JÜRN KRUSE