Vorläufiges Ende eines Konflikts

Leitung und Personalrat der Feuerwehr einigen sich endlich auf ein neues Dienstmodell. Dieses sieht planbare Freizeit und keine Rufbereitschaften mehr vor. Sogar die Gewerkschaft Ver.di sieht einen „Schritt in die richtige Richtung“

Der monatelange Konflikt um den Dienstplan bei der Hamburger Feuerwehr ist vorerst beigelegt. Personalrat und Feuerwehrchef Klaus Maurer vereinbarten nach langen Verhandlungen und einer intensiven Bewertung anderer Modelle ein neues einheitliches Dienstmodell. Diese Vereinbarung sieht zwar weiterhin grundsätzlich 12-Stunden-Schichten vor, der Dienstplan ist jedoch mit einem verbindlichen Freischichtenplan versehen, so dass der Beruf und die Familie besser in Einklang gebracht werden können. Zudem bleiben die drei Wachabteilungen aufrechterhalten und es entfallen sämtliche Rufbereitschaften.

Der Konflikt war entbrannt, nachdem die Feuerwehrführung um Maurer zum 1. März einseitig ein neues Schichtmodell eingeführt hatte, um Vorgaben des Europäischen Gerichtshofs umzusetzen: Dieser hatte Arbeitszeiten von mehr als 48 Wochenstunden für unzulässig erklärt. Nach der Neuerung häuften sich Beschwerden über die zu häufige Schichtfolge, zu wenig freie Wochenenden, zu viele Rufbereitschaften und damit fehlende Regenerationszeiten für die Löscher.

„Die Mitarbeiter erhalten mit dem neuen Dienstmodell nun eine große persönliche Planungssicherheit“, findet nun die Innenbehörde. Auch die Gewerkschaft Ver.di nennt das Modell, das ab 1. Januar gelten soll, „einen Schritt in die richtige Richtung“. Den Feuerwehr-KollegInnen sei immer wichtig gewesen, einen Dienstplan zu erhalten, der ihre Interessen auf angemessene Ruhe- und Freizeiten aufnimmt. Er sollte aber auch den „Menschen in unserer Stadt weitgehende Sicherheit“ garantieren, sagt Ver.di-Fachbereichsleiterin Sieglinde Frieß. „Ebenso bedeutsam ist dabei, dass dieser Dienstplan auf ein Jahr begrenzt ist“: Es sei zu prüfen, ob nachverhandelt werden müsse.

Davon geht der SPD-Innenpolitiker Andreas Dressel aus: „Das Thema ist nicht vom Tisch“, erklärte er gestern. In der Frage der 24-Stunden-Schichten gebe es keinen Fortschritt. „Die Signale aus der Kollegenschaft sind deutlich“, sagte Dressel, „hier nicht lockerzulassen.“KAI VON APPEN