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: „Unheimliche Horizonterweiterung“

Birgit Schmalmack liest morgen aus ihrem Buch über deutsch-türkische Paare

taz: Frau Schmalmack, das Thema bikulturelle Partnerschaften ist nicht neu – warum haben Sie das Buch verfasst?

Birgit Schmalmack: Ich wollte nach Lesematerial suchen, aber es gab nichts. Das hätte ein Signal sein können, dass das kein Thema mehr ist. Aber zu der Zeit war das Medien-Bild, dass bikulturelle Partnerschaften zum Scheitern verurteilt sind. Ich dachte, als Ergänzung müsste es auch positivere Geschichten geben.

Welche Rolle spielen die kulturellen Unterschiede in den Beziehungen noch?

Die Probleme werden von außen herangetragen. Es werden den Paaren viele Streitigkeiten prognostiziert, über die Kindererziehung oder Religionsfragen. Die Partner allein finden aber wunderbare Lösungen. Wenn sie sich mal nicht einigen, dann laufen die Dinge nebeneinander, zum Beispiel bei der Erziehung: Jeder lebt das vor, was er für richtig hält. Dann entscheiden sich die Kinder.

Was macht die Paare anders?

Es kommt eine größere Bandbreite an kulturellen Gepflogenheiten in eine Beziehung hinein. Sie erleben eine unheimliche Horizonterweiterung. DKU

Kulturladen St. Georg, 19 Uhr

Fotohinweis:BIRGIT SCHMALMACK, 44, ist Lehrerin und freie Journalistin