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: „Wir sind bewaffnet“

Die Künstler Ender und Gecius eröffnen ihre Ausstellung „WW4U“ in der Galerie Oel-Früh

taz: Herr Ender, warum heißt Ihre Ausstellung „WW4U“?

Benedikt Ender: Das steht für „World War For You“.

In Ihren Installationen geht es um Krieg und Revolution.

Es gilt die Parole, dass es richtig, möglich und gerechtfertigt ist, hier und jetzt Kunst zu machen. Und dass der bewaffnete Kampf als höchste Form der Kunst jetzt begonnen werden kann und muss. Sonst kann es keine Herzrevolution geben. Wir sind bewaffnet, aber unsere Waffe ist die Kunst, das Herz und der Geist.

Hat das Herz für Sie eine besondere Symbolik?

So etwas wie Revolution geht nur, wenn das Herz dabei ist. Der Mut und die Risikobereitschaft, das gute Gefühl und das reine Herz vor allem. Man kann nur mit einem reinen Herz kämpfen für die Freiheit und die Liebe auf dem Planeten.

Sie tauchen selbst in Ihren Kunstwerken auf.

Die Installation wird von uns belebt und wir sind Teil der Kunst. Kunst und Person haben sich aufgelöst und sind quasi ein- und dasselbe.

Sind Sie politisch?

Ich bin einhundert Prozent politisch in meiner Arbeit. Ich kann eigentlich nur Sachen machen, die politisch sind, weil für mich Kunst Politik ist.

Was möchten Sie ändern?

Alle wissen Bescheid und jeder macht mit. Das läuft falsch. Also jeder setzt sich ins Auto, jeder weiß, es ist scheiße, jeder macht es trotzdem. Und es geht nicht anders, denn die Welt muss ja funktionieren. INTERVIEW: KLU

Galerie Oel-Früh, Brandshofer Deich 45, 19 Uhr

Fotohinweis:BENEDIKT ENDER, 29, Politkünstler