SOUNDTRACK

Ihr Name erinnert an jede Menge Bastelarbeit und jede Menge Bruchlandungen. Aber am Ende waren die Wright-Brüder eben doch erfolgreich: im Örtchen Kill Devil Hills gelang ihnen im Dezember 1903 der erste freie Flug mit einem bemannten Motor-Flugzeug einschließlich geglückter Landung. Für zwölf Sekunden lang war der Mensch ein Wesen der Lüfte geworden. Beim australischen Sextett The Kill Devil Hills ist der Treibstoff für die bisweilen klapperigen und immer ein wenig dreckig-staubigen Flüge über sumpfige Country-, Folk- und Gospel-Blues-Landschaften der gute, alte, im Mondschein schwarzgebrannte Bergtau. Am Sonntag präsentieren die düsteren Musikanten vom Ende der Welt ihre heulende Mischung aus schwermütigen Balladen und kreischendem Sumpfpunk im Hafenklang. Ebenfalls zu hören ist dort James Cruickshank, Keyboarder und Gitarrist der experimentierfreudigen Instrumentalrocker „The Cruel Sea“ um die „Beasts of Bourbon“-Legende Tex Perkins, wo er sonst Soul, Funk und Spaghetti-Western mit afrikanischen und karibischen Klängen amalgamiert. Der lokale Sumpf-Blues wird vom Duo Neat Neat Neat, dem neuen Projekt von „Tigerbeat“-Sänger Frehn Hawel, repräsentiert. So, 19. 9., 21.30 Uhr, Hafenklang, Große Elbstraße 84 FreundInnen treffsicherer Indie-Ohrwürmer werden sicher bei Wintersleep morgen im Molotow glücklicher. Auch wenn die fünf Kanadier, die immerhin schon einen Juno-Award als beste Newcomer-Band eingeheimst haben, selbst zumindest textlich eher die Unglücklichen, Paranoiden, Aussichtslosen und Nachdenklichen miemen. Sind sie aber gar nicht unbedingt. Die haben nämlich einfach ihr Handwerk gut gelernt, durften auch schon mit „Pearl Jam“ touren – und klingen bisweilen auch genauso –, außerdem mit den „Editors“ – nach denen sie naturgemäß dann ebenfalls manchmal klingen. Nicht wirklich innovativ, dafür kann man sich sicher sein, dass hier ausgelassen getanzt und mitgesummt wird. Mo, 17. 9., 19 Uhr, Molotow, Spielbudenplatz 5 ROBERT MATTHIES