„Reich wird keiner von uns“

Dancekiosk ist Treffpunkt für zeitgenössischen Tanz

■ leitet den Dancekiosk und unterrichtet „Performance Studies“. Heute hat ihr Pojekt „Tracing Dance Reloaded“ Premiere. Foto: privat

taz: Frau Guerreiro, heute eröffnen Sie mit dem Dancekiosk ein Tanz-Festival. Warum zeigen Sie in den zwei Wochen ausschließlich Choreografinnen?

Angela Guerreiro: Frauen haben seit den 20er Jahren den Tanz maßgeblich geprägt. Wir vergessen das oft. Während der zwei Wochen des Festivals wird es Gespräche zu diesem Thema geben.

Ihr eigentliches Thema aber lautet „Europa-Afrika“.

Ich möchte zeigen, dass wir uns hier auf hohem Niveau beschweren. Aber auch, dass europäische und afrikanische Künstler eine gemeinsame Sprache haben.

Apropos Beschwerde: Wie geht es dem zeitgenössischen Tanz?

Wie allen Künsten. Ich habe für das gesamte Fest ein Budget von 10.000 Euro.

Künstler-Gage ist da nicht drin.

Zum Glück bekomme ich noch Fördergelder. Aber reich wird keiner von uns.

Erwarten Sie viele Besucher?

Ich fürchte, dass es manchen zu heiß wird. Meine optimistische Schätzung liegt bei 1.500.

Ist Ihre Szene auch vom Berlin-Sog betroffen?

Oja. 2005 war’s ganz schlimm, da waren plötzlich alle weg. Seitdem versuche ich, sie wieder zusammenzuführen.

Was haben Sie aus den vergangenen Festivals gelernt?

Dass Stress nichts bringt.

Was fasziniert Sie am Tanz?

Ich möchte tief berührt werden, egal wie konzeptionell die Performance ist.

Auf welches Stück freuen Sie sich am meisten?

Auf mein eigenes. INTERVIEW: HFR

Eröffnung: 19 Uhr, Sprechwerk, Bürgerweide 12f