Busse und Bahnen werden teurer, Makler günstiger

BÜRGERSCHAFT HVV-Preise steigen zum 1. Januar. Vermieter sollen künftig die Courtage zahlen

Wer einen Makler beauftragt, zahlt auch das Honorar – also der Vermieter

Eine Erhöhung der Fahrpreise des Hamburger Verkehrsverbunds (HVV) um durchschnittlich 2,8 Prozent hat die Bürgerschaft am Mittwochabend gebilligt. Sie war vom HVV beantragt und Anfang Oktober vom Senat genehmigt worden. Begründet wird die Tariferhöhung mit höheren Kosten für Kraftstoff, Strom und Personal.

Ab 1. Januar 2012 soll sich die Kurzstreckenkarte von 1,30 auf 1,40 Euro verteuern, die Einzelkarte im Großbereich von 2,80 auf 2,85 Euro. Der Preis der Neun-Uhr-Tageskarte im Großbereich erhöht sich um zehn Cent auf 5,60 Euro. Auch Zeitkarten werden teurer. Nicht erhöht werden die Tickets für Kinder.

Der HVV rechnet durch die Tarifanhebung mit Mehreinnahmen von etwa 13 Millionen Euro pro Jahr. Zuletzt waren die Preise zum Beginn dieses Jahres um durchschnittlich 3,2 Prozent erhöht worden.

Angesichts explodierender Mieten und zunehmender Wohnungsnot in Hamburg hat die Bürgerschaft über eine Neuregelung der Provisionen für Immobilienmakler und verbindliche Ausbildungs- und Qualitätsregeln für dieses Gewerbe debattiert. Das Parlament verwies am Mittwochabend einen entsprechenden Antrag der GAL zur weiteren Beratung in den Stadtentwicklungsausschuss.

Nach Ansicht der Grünen ist es eine Zumutung, dass Mieter die Maklercourtage alleine zahlen müssen. Viele Menschen würden dadurch davon abgehalten, in eine für ihre Bedürfnisse passende Wohnung umzuziehen. Deshalb solle das Bestellerprinzip eingeführt werden: Wer einen Makler beauftragt, soll künftig auch das Honorar zahlen – in der Regel also der Vermieter. Da die Wohnungsvermittlung durch ein Bundesgesetz geregelt ist, soll Hamburg zur Änderung bis 31. März 2012 eine Bundesratsinitiative starten.  SMV