Ungeliebter Zeitvertrag für Bauwagenplatz Zomia

WOHNFORMEN Bezirksversammlung Altona erlaubt Nutzung der Brammerfläche für zwei Jahre

„Mit Willkommen Zomia hat das nichts mehr zu tun“

SVEN HIELSCHER, CDU-FRAKTION

Es herrscht wohl Einigkeit in der Bezirksversammlung Altona: Einmütig beschlossen die Abgeordneten aller Fraktionen am Donnerstagabend, dass der Bauwagenplatz Zomia in die Schanze zieht und die Gruppe Teile der Brammerfläche an der Max-Brauer-Allee für zwei Jahre zur Zwischennutzung erhält. „Wir haben uns im Koalitionsausschuss durchgesetzt“, sagt die Chefin der GAL-Fraktion, Gesche Boehlich.

Doch der harmonische Eindruck trügt. Denn der Antrag der rot-grünen Koalition ist tatsächlich eine Korrektur eines Antrages der Linkspartei und nur im Kern identisch. „Wir wollten eine unbegrenzte Nutzung der brachliegenden Brammerfläche durch Zomia, bis das Planverfahren zum Wohnungsbau abgeschlossen ist“, sagt der Vorsitzende des Bauausschusses und Chef der Linksfraktion, Robert Jarowoy. „Das kann vier Jahre dauern.“

Ähnlich sieht es die CDU-Fraktion. „Für die Befristung auf zwei Jahre durch Rot-Grün gibt es überhaupt keinen Grund“, sagt der stellvertretende Fraktionschef Sven Hielscher. „Man muss sich sämtliche Optionen offenhalten.“ Auch dass der Verwaltung in dem Antrag untersagt werde, in den zwei Jahren weiter nach einer Alternativfläche zu suchen, findet Hielscher befremdlich. Diese Kröte habe die GAL nur zur Rettung der Koalition geschluckt, sagt Hielscher. „Das hat mit dem Ruf aus der Presseerklärung ‚Zomia willkommen‘ nichts mehr zu tun.“

Jarowoy kritisiert zudem, dass in dem rot-grünen Antrag zwar das Ansinnen des gescheiterten Bürgerbegehrens nach Sozialwohnungsbau mit kulturellen Einrichtungen auf der Brammerfläche aufgegriffen werde, jedoch werde alles schon „bis ins Detail reguliert“, sagt Jarowoy. „Wir wollten ein Planverfahren mit öffentlichen Anhörungen und Anwohner-Beteiligung.“ KVA