Inklusion ohne Stellen

BILDUNG CDU kritisiert Verteilungsmodell: 37 Stadtteilschulen erhalten zu wenige Lehrerstunden

Das Ziel, nicht mehr als vier Kinder mit Förderbedarf in eine Klasse aufzunehmen, wurde nicht erreicht

Der Senat hat Zahlen über die Verteilung behinderter Kinder auf die Stadtteilschulen vorgelegt. Demnach wurde das Ziel, nicht mehr als vier Kinder mit Förderbedarf in eine Klasse aufzunehmen, nicht erreicht, wie eine Anfrage des CDU-Politikers Robert Heinemann ergab. An sieben Schulen sind fünf oder mehr in einzelnen Klassen. Zudem bekommen 37 der 56 Stadteilschulen zu wenige Förderstunden.

Wie berichtet war die Verteilung der Kinder bei der diesjährigen Anmelderunde für die 5. Klassen sehr ungleich. Einzelne Schulen hatten bis zu 40 Prozent Inklusionskinder. Bei einer Organisationskonferenz im Februar wurden nun von sechs stark angewählten Schulen insgesamt 25 Schüler umverteilt. Stadtweit gelöst ist dieses Problem noch nicht, wie die neue Tabelle zeigt. Allerdings merkt die Schulbehörde an, dass sie noch weitere Kinder begutachtet – sprich den Förderbedarf hinterfragt.

Die Daten bestätigen die Sorge, dass das neue Sechs-Stufen-Modell zur Ressourcenverteilung nicht aufgeht. Das Model orientiert sich an den Kess-Sozial-Faktoren und unterstellt mehr Kinder mit Lernschwierigkeiten, je ärmer das Umfeld ist. Heinemann hat die tatsächlich angemeldeten Kinder mit den Kess-Faktoren verglichen. Sein Fazit: „Es gibt riesige Diskrepanzen.“ 14 Schulen bekämen zu viel Ressourcen und 37 weit weniger, als sie brauchen. Am größten sei die Lücke an einer Schule mit 30 Prozent Förderkindern, wo die Stadt nur für 5,7 Prozent Ressourcen bereitstellen wolle.

In der Senatsantwort heißt es dazu ganz unverbindlich, die Schulbehörde prüfe, welche Unterstützungsmaßnahmen ergriffen werden können. Heinemann fordert, die Schulen müssten entsprechend der Kinderzahl ausgestattet werden. Zudem müsse in Hamburg wie in Bremen die Behörde vorgeben, wohin die Stellen gehen. KAJ