SOUNDTRACK

Ein verlässliches Trinkspiel entwickelt haben Fans des wüsten japanischen Low-Budget-B-Movie-Trash-Alien-Zombie-Rock-Splatters „Wild Zero“, in dem die Jet-Rock’n’Roller Guitar Wolf mit als Shuriken geworfenen Gitarren-Plecks und allerlei anderen miesen Rock-Klischees den blutigen Kampf gegen bösartige Aliens, deren Zombie-Armee (die übrigens tatsächlich von thailändischen Soldaten gespielt wird) und durchgedrehte Fans antreten: jedes Mal, wenn im englischen Untertitel zum japanischen O-Ton „Fuck“ oder „Rock’n’Roll“ erscheint, und jedes Mal, wenn sich einer der drei Wölfe die Brisk-pomadierten Haare kämmt, wird ein Kurzer getrunken – am Ende ist auch der wackerste Rocker garantiert sturzbetrunken. Nun bekommen die trinkfreudigen Fans womöglich bald neues Material: es gibt Gerüchte, dass Guitar Wolf, Bass Wolf und Drum Wolf nach einem Sponsor suchen, um eine Fortsetzung des „ebenso kruden wie billig produzierten Zombie-Rock-Abenteuers“ (Lexikon des Internationalen Films) zu drehen. Ideen für ein neues Trinkspiel kann man aber schon am Montag im Hafenklang sammeln. So viel ist jedenfalls klar: Auf der Bühne wird rücksichtslos jede Menge Glas zerdeppert, was das Zeug hält, es wird so laut, dass man nicht mehr als einen verzerrten Klangbrei hört, aus dem Mikrofon schlagen Flammen, die Protagonisten tragen ausschließlich Motorrad-Lederjacken und entsprechende Hosen, es wird ausgiebig Joan Jett gehuldigt, die Boxen sind absurd überdimensioniert und zwischen den einzelnen Songs wird es nicht eine einzige Sekunde Pause geben, um darüber angemessen nachzudenken. Rock’n’Roll eben. Mo, 18. 6., 21.30 Uhr, Hafenklang, Große Elbstraße 84MATT