Ermittlung wegen Sex-Plakat

SONDERNUTZUNG Bezirksamt sucht Verantwortliche für Reklame, die ein Prostituierten-Portal bewirbt

Das Bezirksamt Mitte will gegen Werbeplakate für ein Sexportal im Internet vorgehen, die in der Feldstraße und auf der Glacischaussee auf Anhängern standen. Es will ermitteln, wer die Anhänger aufgestellt hat – und ein Ordnungswidrigkeitsverfahren einleiten. Begründet wird das mit dem Hamburger Wegegesetz. Denn die Verwaltung sieht im Parken von Werbeanhängern eine Sondernutzung, die hätte beantragt werden müssen – was nicht geschah. Das geht aus der Antwort des Senats auf eine Anfrage der Bürgerschaftsabgeordneten Kersten Artus (Die Linke) hervor.

Die Reklame für Prostituierte wurde wegen Sexismus kritisiert: Auf den Plakaten ist der Hintern einer Frau zu sehen und das Werbeversprechen „klicken, und gleich ficken.“ Anwohner und die Politikerin Artus sehen durch diese Werbung den Jugendschutz gefährdet. Auch der Werberat fand das Plakat problematisch. Ein Werberechtler kam zu der Einschätzung, dass sich das Plakat in einer rechtlichen Grauzone bewegt.

Aus dem Senatspapier geht auch hervor, dass das Unternehmen Ströer/ Deutsche Städte Medien (DSM) nichts mit dieser und einer anderen Sex-Plakat-Kampagne zu tun hat. DSM vermarktet Außenwerbeflächen.

„Es ist gut zu sehen, dass die Sache nicht das Ausmaß hat wie befürchtet“, sagt die Abgeordnete Artus. Sie freue sich, dass gegen die Aufsteller des Plakats vorgegangen wird. Auch lobt sie die Anwohner: „Es ist toll, dass die gleich reagiert haben.“ So zeige sich, „dass die Plakate in der Stadt nicht gewollt sind.“ In der Feldstraße wurde es inzwischen zerstört.  DKU