„Bio wächst langsamer“

Bio-Festival mit Bauern, Künstlern und Starköchen

■ 42, hat Mittelalterliche Geschichte studiert, arbeitet für diverse Vereine und ist Geschäftsführerin des Landaktiv e. V..

taz: Frau Knapstein, wie entwickelt sich der Markt für Bio-Produkte?

Nicole Knapstein: Bio wächst nicht mehr so schnell wie am Anfang, aber stetig. Für viele Menschen steht das gute Essen im Vordergrund: dass es Natur und Tier gut geht und natürlich auch mir selbst. Bio hat sich aus der alternativen Szene mehr in die Mitte der Gesellschaft gearbeitet.

Kann Bio in näherer Zukunft zum Standard im Supermarkt werden?

Eher in mittlerer Zukunft. Die Mehrheit der Verbraucher gibt noch nicht das Geld aus, das man ausgeben müsste, um gutes Essen zu bekommen. Es geht darum, Prioritäten zu setzen. Nur sehr wenige Menschen können sich wirklich keine Bio-Produke leisten– viele geben ihr Geld lieber bei Saturn und Media Markt aus. Regionales Gemüse der Saison ist nicht wirklich teuer. Man muss eben auch mal selbst kochen.

Wie wollen Sie diese Botschaft auf dem Festival „Bio erleben“ vermitteln?

Neben Musik und Unterhaltung gibt es jede Menge Infostände und Gespräche zu grüner Mode, Regionalität und Bio im Supermarkt. Das Schöne ist, dass man hier nicht nur über die hässlichen Dinge wie Gentechnik reden muss.

Was wird für Sie das Highlight dieses Jahr?

Mein Highlight ist, dass sich hier 70 Bio-Landwirte, -Metzger, -Winzer und so weiter zusammenfinden. Man entwickelt ein gewisses Netzwerk und Bekanntschaften mit den Menschen – die lieben ja das, was sie tun und sind schon deswegen immer dabei.  INTERVIEW: MOKO

Festival „Bio erleben“, 11 bis 20 Uhr: Hansaplatz, St. Georg