DINGE, DIE 9/11 BERÜHMT GEMACHT HAT (6)

■ Das Ding: der Kosmetikbeutel.

■ Die Änderung: Im November 2006 traten EU-weit neue Sicherheitsbestimmungen fürs Handgepäck in Kraft. Sämtliche Pflegeprodukte müssen seitdem im transparenten, wiederverschließbaren Beutel verpackt werden. Ob Shampoo oder Parfüm – hundert Milliliter dürfen die Fläschchen jeweils höchstens fassen, insgesamt dürfen maximal zehn Produkte in den Beutel gequetscht werden.

■ Die Folgen: Toppits, eine Marke von Melitta – und bekanntester Hersteller wiederverschließbarer Plastikbeutel –, hat als Reaktion auf die neuen Richtlinien 2006 den Zipper AIR eingeführt. Fassungsvermögen: genau ein Liter. Die Beiersdorf AG, Mutterkonzern von Marken wie Nivea und Labello, bestreitet, ihre Packungsgrößen den Bestimmungen angepasst zu haben. Schon immer habe es sogenannte Probiergrößen gegeben.

■ Der Gewinn: Melitta möchte sich nicht zur Gewinnsteigerung von Toppits äußern. Die Beiersdorf AG konnte im Jahr 2000 Verkaufszahlen von rund 4 Milliarden Euro vorweisen. Bis 2005 steigerte das Unternehmen diese auf gut 4,5 Milliarden Euro. Mit den neuen Sicherheitsbestimmungen stiegen auch die Zahlen – bis 2010 auf mehr als 6 Milliarden Euro.

■ Das Mysterium: Ein weiterer Spieler im Plastikbeutelgeschäft ist der flight bag service, der Automaten an Flughäfen aufstellt, an denen Plastikbeutel erworben werden können. Die Agentur, die die Automaten ins Leben gerufen hat, ist jedoch verschwunden. Auf Anrufe und E-Mails wird nicht reagiert. Und unter der Adresse, die flight bag auf ihrer Homepage angibt, ist niemand anzutreffen.