Streit über Stammzellen

Embryonalzellenforschung spaltet die Union

FRANKFURT/MAIN ap ■ Der Streit über die Zukunft der embryonalen Stammzellenforschung spaltet die Union: Deren stellvertretende Fraktionsvorsitzende Katherina Reiche sprach sich am Wochenende für eine Ausweitung der Forschung und ein Ende der umstrittenen Stichtagsregelung aus. „Wir brauchen den Anschluss an die hoffnungsvollen Forschungsergebnisse in den USA oder Israel“, sagte Reiche der Bild am Sonntag. Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte das Nein der Union zur Embryonalzellforschung dagegen am Freitagabend bekräftigt: „Mit uns nicht“, sagte sie auf einer CDU-Regionalkonferenz.

Reiche widersprach: „Unsere Wissenschaftler benötigen den freien Zugang zu den embryonalen Stammzelllinien.“ Es sei unverantwortlich, dass Medizinern in Deutschland eine Haftstrafe drohe, wenn sie sich mit ausländischen Kollegen über Forschungsergebnisse austauschten. Auch die Stichtagsregelung, die die Forschung auf alte und weitgehend unzulängliche Zelllinien festlege, müsse ersatzlos aufgehoben werden, so Reiche.

Derzeit dürfen Wissenschaftler hierzulande nur an embryonalen Stammzellen forschen, die aus dem Ausland stammen und vor Januar 2002 gewonnen wurden.