Hamburgs designierter Bürgermeister: Schlagender Kontakt

Christoph Ahlhaus soll wahrscheinlich neuer Regierungschef von Hamburg werden. Jetzt bestätigt sich, dass er Kontakte zur Heidelberger "Turnerschaft" hatte.

Soll sich von der Burschenschaft distanzieren: Christoph Ahlhaus. Bild: dpa

HAMBURG taz | Sie stehen zum Vaterland, verweigern Frauen die Mitgliedschaft und fechten die Mensur: die "Turnerschaft Ghibellinia Heidelberg". Ein Herr mit früherem Kontakt zu dieser Burschenschaft soll bald Hamburg regieren: der Noch-Innensenator der Hansestadt Christoph Ahlhaus (CDU).

Durch die Bürgerschaft wabern schon lange Gerüchte um Ahlhaus schlagende Verbindung. Insider behaupten, der Innensenator sei bei der "Turnerschaft" in Heidelberg engagiert gewesen. Ahlhaus Sprecher Thomas Butter, räumt gegenüber der taz ein: "Als Kommunalpolitiker hatte Herr Ahlhaus diese Kontakte." In seiner Studienzeit sei er in der Burschenschaft aber nicht aktiv gewesen.

Die Turnerschaft, die auf dem Prinzip des Lebensbunds basiert, ist Mitglied im "Coburger Convent". In der oberfränkischen Stadt kommt der Dachverband von 96 schlagenden Studentenverbindungen jährlich zusammen. Ihr Pfingstkongress hat seinen Höhepunkt in einer nächtlichen Parade uniformierter Fahnenträger im Schein von Fackeln. Das Deutschlandlied wird in Gänze gesungen. Ein Event, der immer wieder Proteste auslöst.

Christiane Schneider, innenpolitische Sprecherin der Hamburger Linksfraktion, sagt: "Nun stellt sich heraus, dass Ahlhaus enge Beziehungen zu dem extrem rechten Milieu einer schlagenden Verbindung hatte, er muss sich klipp und klar von seiner Vergangenheit distanzieren." Auch ihre grüne Kollegin Antje Möller betont: "Hier ist Aufklärung dringend geboten."

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