Empfänger von Hartz IV sind nicht faul

NÜRNBERG dpa | Mehr als die Hälfte der Hartz-IV-Empfänger zwischen 15 und 64 Jahren geht einer sogenannten nützlichen Tätigkeit nach. Das ergab eine repräsentative Befragung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) unter mehr als 10.000 Hartz-IV-Empfängern. Demnach sind nur etwa 60 Prozent der Arbeitslosengeld-II-Empfänger überhaupt verpflichtet, sich eine Arbeitsstelle zu suchen. Die große Mehrheit von ihnen bemühe sich auch tatsächlich um einen Job, betonten die Arbeitsmarktexperten am Donnerstag in Nürnberg, doch nur etwas mehr als ein Viertel der Jobsuchenden sei in dem Befragungszeitraum von vier Wochen zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen worden. Nach Ansicht der Experten ist das ein Indiz, dass es nicht an mangelnder Motivation liege, wenn Langzeitarbeitslose ohne Job blieben. Mehr als 80 Prozent der Bezieher von Arbeitslosengeld II haben einen schweren Stand auf dem Arbeitsmarkt: Sie haben oft nur geringe Qualifikationen, sind gesundheitlich angeschlagen, haben einen Migrationshintergrund oder sind alleinerziehend.